Norwegen 🇳🇴 -> Finnland🇫🇮

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Norwegen🇳🇴 -> Finnland🇫🇮

Von Norwegen nach Finnland... ab in die Wärme!

Datum: 15.11.2022 // Ort: Ruhland

Die gewünschte Wärme war da! Es war echt der Hammer! Sobald man sich etwas von der Westküste entfernt hatte, wurde es mit jedem Kilometer gefühlt wärmer! Übermüdet fand ich noch einen super tollen Spot an einem See. Spontan entschied ich mich hier für zwei Tage zu bleiben!

Zur finnischen Grenze war es nicht mehr, außerdem auch nicht mehr weit.

Am nächsten Tag bearbeitete ich morgens die Bilder vom Nordkap, um sie Tim schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen. Gegen Mittag hörte ich, wie ein größeres Auto in der Nähe der Straße hielt. Als ich aus meinem Zelt schaute, sah ich einen Abschlepper mit einem Snowmobil drauf. Es kamen zwei Männer auf mich zu und fragten, ob ich mein Zelt etwas zur Seite ziehen könne, da sie einmal Ihr Snowmobil testen müssen. Das lief diese Saison noch nicht zu gut. Ich ersten Moment dachte ich wirklich, dass die mich verarschen wollen. Aber nein. Die wollten wirklich mit dem Snowmobil auf dem See eine Runde drehen.

Mein Zelt stand auf einem kleinen Sandweg, der zum See führte. Mir war das schon aufgefallen, nur dachte ich, dass das eher ein Weg für einen Trailer mit Boot sei, um es besser zu Wasser zu lassen. Dass der Sand aber die „Startbahn“ für das Snowmobil ist, kann ja keiner wissen. Immer noch misstrauisch zogen wir zusammen also mein Zelt einige Meter zurück. Wie richtige Schrauber und Rennsport affine Typen hatten tatsächlich auch alle dreckige Klamotten und schwarz-ölige Finger.

Als dann das Snowmobil vom Abschlepper und auf den See zufuhr, wurde mir bewusst, dass die es wirklich ernst meinten.

Das Ding war Flatsch neu und sah nach locker 300 km/h aus. Der Fahrer sah im Endeffekt aus wie ein Motorcross Fahrer … Aber seht selbst:

(um das ganze realitätsnah rüberzubringen, dreht bitte die Lautstärke voll auf. Das Ding war nämlich krass laut!)

 

Während der eine hin und her über den See „flog“, erklärten die anderen beiden mir, dass heute der erste Tag ist, wo das Ding richtig läuft. Und das aber auch schon Ende der Saison sei und sie somit einige Probleme mit den Sponsoren hätten. Trotzdem waren sie glücklich, dass nun alles klappt!

Ich stellte mir dann nur die Fragen: Was passiert, was das Snowmobil mal aus geht um absäuft? „Da ist ein kleiner Schwimmer, eine Art Airbag dran, der auslöst und das Snowmobil am Untergehen hindert. Dann kann man es vom Land aus dem Wasser ziehen. Außerdem wird der Tank und der Luftfilter elektronisch „abgekoppelt“, um eindringen von Wasser zu verhindern. Um das Wasser aus dem Motor zu lassen, braucht man nur zwei oder drei Ventile zu öffnen. Dann ist das Ding wieder startklar.“ Coole Sache. Noch ein paar mal kam er vom See und startet dann wieder drauf.

Dann zogen wir noch mein Zelt wieder zurück an den See, sie luden das Snowmobil auf und fuhren davon.

Weiter ging es nach Finnland! Die Grenze war nicht weit. Über lange Straßen und durch dichte Wälder stand ich dann vor der Grenze:

Es waren circa 20 Grad und die Sonne schien. Die Natur war der Wahnsinn. Es war wirklich wie mitten in der Wildnis. Weit und breit war nichts und die Straßen gaben einem das Gefühl weit weg von zu Hause zu sein. Manchmal gab es Asphalt und manchmal nicht.

Es ging ewig lange gerade aus, niemand kam entgegen oder fuhr vorbei. Hier bekommt man auf dem Motorrad wirklich den Kopf frei!

Am Abend entschied ich mich dazu, nach langem Mal wieder die Hängematte aufzubauen. In Norwegen war das leider fast nie möglich, da es entweder zu kalt war oder zu viel regnete. Hier in Finnland war es mittlerweile aber wirklich richtig warm.

Während ich die Hängematte aufbaute, pflückte ich parallel Blaubeeren aus den Sträuchern. Davon gab es hier ultra viele. Als kleiner Snack zwischendurch, immer gut!

Am nächsten Tag ging es weiter … wieder über lange Straßen, die bis in den Horizont reichten!

Außerdem hatte ich heute seit langer langer Zeit mal wieder einen wirklich wichtigen Termin! Es gab einen neuen Hinterreifen für mein Moped! Der war auch bitter nötig! Ich hatte nämlich geplant den TET (TransEuroTrail) durch Finnland bis in den Süden zu fahren und dafür brauchte ich Grip!

Den Hinterreifen hatte ich vor circa einer Woche telefonisch bestellt. Per WhatsApp hatte ich dann vor einem Tag ein Foto von dem Reifen bekommen und die Information: „You´re tire arrived!“ Ich hatte, während ich schon auf den Lofoten war, ein bisschen preis Recherche gemacht und die LKW-Reifenwechselbude gefunden.

Dort angekommen checkte ich noch einmal den Reifen und ob denn auch alles passen würde. Einen passenden Schlauch hatte ich von zu Hause mitgebracht, da man die je nachdem immer etwas schlechter oder mit viel Wartezeit bekommt. Dann baute ich eben meinen Hinterreifen auf dem Parkplatz aus und 15 Min. später war ich wieder fahrbereit. Die Jungs liehen mir dann noch einen Drehmomentschlüssel zum nachknacken und so war ich nun Reifen technisch wieder für die nächsten 10.000 km bereit! Das ging einfacher und vor allem schneller als gedacht! Also falls ihr mal in Nord-Finnland einen neuen Reifen braucht: Teollisuustie 1 A, 99100 Kittilä, Finnland- Kittilän Kumi Oy,  kann ich nur empfehlen! 

Am Nachmittag ging es dann in den Wald, um den Reifen erstmal ordnungsgemäß einzufahren. Normalerweise macht mein Vater das für mich nämlich immer …

Abends baute ich dann wieder meine Hängematte in der Nähe von einem großen Fluss auf:

Am nächsten Morgen bin ich früh wach geworden. Durch irgendein knacken, Äste brechen oder sowas. Wenn man in der Hängematte liegt und das Tarp hoch genug ist, hat man einen super Rundumblick. Und so schaute ich mich einmal ganz langsam um, ohne ein Geräusch zu machen. Dann sah ich nicht weit von mir, vielleicht fünf oder sechs Meter, einen riesigen Elch mit einem noch viel größeren Geweih! Der so gut wie geräuschlos vom Fluss zurück in den Wald lief. Ich bewegte mich kein bisschen und hielt den Atem an! Das war wirklich ein magischer Moment! Mit zwei, drei eleganten Sprüngen verschwand der Elch im Wald!

Mein nächster Stopp war das Santa Claus Village am Polarkreis. Ich hatte davon irgendwann mal was gesehen und wusste nur, dass dort in Finnland der Weihnachtsmann wohnt. Außerdem gibt es dort auch das „Main Postoffice“ vom Weihnachtsmann, von wo aus man Briefe für Weihnachten versenden konnte. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.

Dort angekommen habe ich so grade noch einen Parkplatz bekommen … es war wirklich viel los. Ich dachte erst es läge am Wetter, es waren nämlich locker 20 Grad! Aber dann sah ich, dass neben an auf einem großen Parkplatz ein Hundewettbewerb oder was auch immer lief.

Das Santa Claus Village hätte kommerzieller und amerikanischer nicht sein können. Im Dorf gab es neben dem Haupthaus auch das Santa Hotel, ein Restaurant und einen kleinen Markt, wo man natürlich Weihnachtsdeko kaufen konnte.

Nachdem ich ein paar Postkarten gefunden hatte, warf ich noch einen Blick zum Weihnachtsmann rein. Hier konnte man sich nämlich bei einem älteren Herrn gegen Geld auf den Schoss setzten und ein Foto machen.

Im Großen und Ganzen war das alles aber wirklich nett gemacht! Ich glaube das Santa Claus Village war auch der Hotspot für Rentner-Reisegruppen. Die knubbelten sich nämlich durch das kleine Dorf!

Weiter geht’s!

Ich wollte und musste die Wärme und die Sonne nutzen, um ein paar meiner Klamotten zu waschen. Also fand ich am Meer einen guten Platz, wo ich auch mein Lager für die nächste Nacht aufschlug!

Da hier glücklicherweise auch ein großer Fluss mündete, war das Wasser nicht salzig!

Mit Paracord spannte ich mir in der Sonne ein paar Wäscheleinen und hing alles zum Trocknen auf. Über den Nachmittag musste ich immer mal wieder die Leinen versetzten, da sie sonst irgendwann im Schatten hingen!

Mit der Sonne im Gesicht lag ich dann bis es dunkel wurde in der Hängematte!

Am Abend parkte noch ein Campervan am See. Wir unterhielten uns über den tollen Spot hier am Wasser. Es standen Feuerstellen mit fertigen Brennholz, Toiletten und Shelter bereit. Er empfahl mir die Website: Puskaparkit. Dort waren alle Wildcampingstellen, Feuerstellen, Shelter und sogar Duschen auf einer Google Karte eingetragen! Neben der App IOverlander also eine mega Erweiterung!

Schnell hing ich noch die trockenen Klamotten ab, löschte das Feuer und ging ins Zelt!

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Jovita

    Hallo Cedric, da sind ja wieder Tolle Bilder. Da bei endlosen Straßen zu fahren in Finnland hast du bestimmt ein Gefühl totale Freiheit.
    Eine schöne Zeit noch dir.
    Liebe Grüße, Jovita.

    1. cedrich123

      Dankeschön! Ja! Die Straßen dort sind der Hammer!
      LG 🙋🏼‍♂️

  2. Olaf Stellbrink

    😉

  3. Christine+Kuhnert

    Hallo Cedric Dein Block war wieder einfach Irre vor allem das was Du wieder erlebt Hast Mit dem Elch und auf dem Schoss von Santa Claus wäre bestimmt ein lustiges Bild geworden LG CHRISTINE

  4. Karin

    Hallo, jetzt weiss ich wo du unsere Postkarten gekauft hast🙃. Die Hängematte ist ja der Knaller. Wieder ein super Bericht und tolle Fotos. Freu mich auf ein baldiges Wiedersehen 😊

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