Lettland 🇱🇻 -> Litauen 🇱🇹

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Lettland 🇱🇻 -> Litauen 🇱🇹

Von Lettland weiter nach Litauen! Mit schicker Unterkunft...

Datum: 19.07.2023 // Ort: Lefkada

Mit Tipps von meinem Onkel hatte ich mir eine schöne Route an der Küste von Riga bis nach Kleipeda zusammengestellt. Auch hier gab es wieder die öffentlichen Campingplätze beziehungsweise die Möglichkeit sein Zelt am Strand aufzubauen. Unter strahlend blauen fuhr ich durch tolle weite Waldstraße. Es sah tatsächlich wieder ein bisschen so aus wie in Nordfinnland!
Vorbeikam ich auch am Ventas Rumba in Kuldigas. Der Ventas Rumba gilt als breitester Wasserfall Europas. Das Wasser ist nicht weit gefallen, aber dafür war der Fluss an der Stelle wirklich sehr breit!

 

An einem Apfelbaum vorbei, wo ich mir ein paar Äpfel mitnahm, lief ich ein wenig durch die kleine Stadt und um den Wasserfall herum.
Am Abend fand ich dann noch einen tollen Platz am Meer zum Übernachten. Dort brach nach und nach das Festland ab, somit stand mein Zelt auf einem kleinen Plato. Es war zwar etwas windig, aber dennoch sehr schön!

Am nächsten morgen packte ich wie üblich meine Sachen ein, schnürte alles fest und aß mein Erdnussbutterbrot, mit Meerblick. Ich machte mich auf den Weg zum Land Nummer sieben auf dieser Reise.
Leider fing es kurz nach der Abfahrt auch schon an zu regnen und so überquerte ich die Grenze mit flüssigem Sonnenschein …

Von den Apartments hatte ich bisher nur Fotos gesehen, wusste aber, dass mich da was ganz Schickes erwartete! Ich freute mich riesig!
An der Küste entlang fuhr ich nach Šiluté. Das kleine 15.000 Einwohner Dörfchen hatte alles, was man braucht. Zwischen ein paar älteren Häuschen, direkt neben einer Schule, stand das neu renovierte Haus. Allein durch den frischen Anstrich stach es heraus! Für den Check-in hatte ich einfach nur einen Code für die Tür und einen für das Schlüsselfach bekommen! Das ganze Haus wurde renoviert und digitalisiert! Beim Öffnen der Tür zum Apartment ging schon automatisch im Flur das Licht an! Das Apartment war in einem tollen Stil eingerichtet! Es gab einen Wohnraum mit Sofa, Esstisch und Fernseher. Gegenüber eine Küchenzeile, mit Spülmaschine, Mikrowelle und Wasserkocher, sowie eine große Auswahl an Koch und Essgeschirr. Daran angrenzend ein großes Schlafzimmer mit einem Doppelbett, Kleiderschrank und einem Schreibtisch. Direkt am Flur dran war dann noch das große Badezimmer mit einer Badewanne. Außerdem gab es einen superhell beleuchteten Spiegel … wo ich dann auch schnell bemerkt hatte, dass jetzt erstmal eine Dusche angebracht war …

Wie schon erwähnt war alles neu renoviert und somit unbenutzt. Kennt Ihr das, wenn Ihr etwas neu gekauft habt und es einfach nach diesem schönen „Neu-Geruch“ riecht? So war es überall in dem Apartment.
Als wenn die Einladung in so ein tolles Haus nicht schon genug gewesen wäre, hatte die Mutter von der Freundin von meiner Mama, Adolfina mir auch noch den Kühlschrank gefüllt. Die Gastfreundschaft war überwältigend und mir war es fast schon unangenehm, das alles so annehmen zu dürfen!

Für den späten Nachmittag wollte Adolfina mit zwei Freunden vorbeikommen. Bei der Kommunikation half dann die Freundin von meiner Mama, Jovita immer. Ihre Mutter Adolfina sprach nämlich leider kein Englisch oder Deutsch und mein Litauisch war leider auch nicht gerade herausragend.

Bevor Adolfina und ihre beiden Freunde vorbeikamen, wollte ich noch schnell mal mein Gepäck sortieren und das ein oder andere noch eben im Waschbecken waschen. Ich ging raus, um die letzte Tasche zu holen. Blöderweise hatte ich auch mein Telefon mit dem Zugangscode für die erste Tür drinnen vergessen. Die Tür fiel zu und ich stand im T-Shirt vor dem Haus.
Eine ganz unangenehme Situation. Im Erdgeschoss gab es ein kleines Nagelstudio, was zum Glück auch noch aufhatte. Nur musste ich, während die Dame eine Kundin behandelte, wie ein Stalker am Fenster klopfen …
zum Glück verstand sie die Situation aber direkt und rief Dijana, die Besitzerin des Hauses an.
Unangenehmer hätte das nicht sein können, ich kannte Dijana nicht und trotzdem hat sie mich in die Haus eingeladen. Und jetzt stand ich auch noch draußen und hatte den Zugangscode für die Tür vergessen.
Zudem ging sie auch nicht direkt ins Telefon, sie war beschäftigt, rief aber nach kurzer Zeit zurück.

Nachdem ich mein Gepäck ein wenig aufgeräumt hatte, kamen auch schon Adolfina und Ihren beide Freunde vorbei! Sie freuten sich sehr, mich kennenzulernen! Außerdem ging Adolfina vorher davon aus, dass ich ziemlich hungrig sei nach so einer langen Reise, also brachte sie einen riesiges Menü von einem litauischen KFC mit. Ein großer Bucket mit Chicken-Wings, zweimal Pommes mit Ketchup und Mayo und eine Flasche Cola. Das alles sollte ich alleine Essen! Ich konnte die drei aber dann doch davon überzeugen, dass ich das gar nicht alleine schaffe! Also aßen wir zusammen. Bei der Übersetzung halfen die beiden Freunde. Praktisch war, dass sie ein Lehrer Pärchen waren. Ich erfuhr einiges über das Haus und den Umbau, und über die Stadtgeschichte! Zudem erzählte ich von meiner bisherigen Reise, zeigte einige Fotos und berichtete über Erlebnisse! Zudem zeigte ich auf der Karte auch noch kurz, wo es denn für mich als Nächstes hinging.

Ich hatte eigentlich geplant, nur eine Nacht zu bleiben, wurde aber direkt auf eine zweite eingeladen. Morgen wollte ich nämlich nach Nida, eine kleine Insel im Norden Litauens. Damit ich keinen Stress habe und mir die alles in Ruhe anschauen kann, sollte ich also noch eine Nacht bleiben und erst am Freitag fahren. Außerdem rief Adolfina kurzerhand Ihre Cousine an, die in Vilnius, der Hauptstadt Litauens, wohnt. Nach nur zwei Minuten Gespräch schrieb sie mir die Nummer von Almis, dem man von Ihrer Cousine auf. Diesen sollte ich dann einfach kontaktieren, wenn ich weiß, wann ich da bin.

Es war wieder einmal überwältigend!

Am nächsten morgen machte ich mich auf nach Nida! Mit einer kurzen Fährfahrt ging es für mich rüber auf die Insel. Dort wollte ich mir auf jeden Fall die Wanderdünen anschauen. Nida ist eigentlich eine Art Kurort oder zumindest sieht es so aus. Alles ist super sauber, es gibt schöne Restaurants und Cafés direkt am Meer und viele Übernachtungsmöglichkeiten.
Da Nida zum größten Teil auch ein Nationalpark ist, muss man schon nach kurzer Zeit eine Maut bezahlen, um überhaupt weiter auf der Insel fahren zu dürfen.
Die Straßen waren aber super und führten durch tolle kleine Wälder. In der Nähe der Wanderdüne parkte ich mein Moped und lief das letzte Stück. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich in der West Sahara stand. Gerade eben war noch alles mit Bäumen bewachsen und plötzlich nur noch Sand.

Die Wanderdüne wurde hier in Nida durch kleine Natur Holzzäune mehr oder weniger gegen weiteres wandern gehindert. Dadurch konnte man über die Dünen bis hin zu Meer laufen.

Ich drehte noch einen großen Bogen über die Insel und machte mich dann zurück nach Silute. Da die Saison leider schon längst vorbei war, war auf Nida nicht viel los beziehungsweise auch nichts geöffnet.

Wieder auf dem Festland hielt ich bei einem Bosch Service an. Ich musste meine Kette mal wieder spannen. Die wurde aktuell gefühlt alle 100 km länger. Da der Boschservice ausschließlich eine Reifen-Wechsel-Werkstatt war, war die Chance groß, einen Drehmomentschlüssel ausgeliehen zu bekommen!
Als ich vorfuhr, wurde ich super freundlich begrüßt und kam direkt mit einem BMW GS Fahrer ins Gespräch. Während wir mein Motorrad in die Halle schoben, erzählte ich kurz und knapp, wo ich dieses Jahr schon wahr!
Während dessen kamen auch alle anderen dazu und begutachteten mein Motorrad! Während ich noch am Erzählen war, wurde mein Hinterrad schon gelockert und der Kettenspanner nach hin geschraubt. Ich musste die Männer wirklich bremsen, da ich sowas lieber selbst mache! Sie lachten nur und reichten mir die Schraubenschlüssel an. Parallel hielt mir einer noch eine Taschenlampe! Nach kurzer Zeit und einem knacks bei 110 Newtonmeter, hatte die Kette wieder eine gute Spannung!

Ein wenig quatschten wir noch und jeder erzählte ein bisschen, wo er schon mit dem Motorrad war oder noch hinreisen wollte. Super tolle und offene Menschen! Super glücklich über die Begegnung und natürlich die gespannte Kette ging es für mich zurück zum Apartamentai Muzika. Da ich ziemlich Hunger hatte, brauchte ich erst mal meinen Rest Nudeln auf und machte mir ein paar Nudeln mit Tomatensoße! Ich habe alles super vorsichtig bewegt und auf die Herdplatte gestellt! Ich glaube, ich war nämlich der Erste, der die Töpfe bzw. das Kochfeld benutzt hat. Der Kühlschrank war übrigens immer noch voll. Es gab so viel zum Essen!

Am Abend kamen dann noch Dijana, die Besitzerin des Hauses, und Adolfina vorbei. Mit im Gepäck, eine große Familienpizza mit unterschiedlichen Belägen und extra Soße. Ich habe mich sehr gefreut, Dijana kennenzulernen! Wer so einen guten Geschmack bei der Inneneinrichtung hat, kann nur cool sein, hab ich mir vorher gedacht.
Zur Übersetzungsunterstützung kam dann noch Jonny dazu. Er wohnte langfristig in dem obersten Apartment und war aktuell auf Kundensuche. Er ist hauptberuflich Filmemacher und Fotograf. Wir hatten also einige Gesprächsthemen! Erstmal aßen wir aber zusammen Pizza und Jonny übersetzte fleißig. Außerdem rief Dijana dann auch noch Jovita an, damit mir sie uns alle sieht. Es war eine super lustige Runde und wiedermal ein Beispiel, dass man nicht immer die gleiche Sprache sprechen musste, um sich zu verstehen!

Nachdem Diana verstanden hatte, dass ich auf kurz und knapp das gleiche, wie Jonny machte, schlug sie vor, dass wir beide zusammen doch ein kurzes Video über das Haus machen könnten. Das würde sie gut für die Werbung für die kommende Saison platzieren können.
Im gleichen Atemzug reichte sie mir einen großen Schlüsselbund mit allen Schlüsseln zu den Apartments. Zudem schlug sie vor, dass ich doch noch eine Nacht bleiben sollte, damit wir in Ruhe filmen könnten.

Ich freute mich sehr ein Video für Sie produzieren zu dürfen, um für die Gastfreundschaft zumindest etwas zurückgeben zu können.
Nachdem nur noch ein paar Pizzastücke übrig waren, machten sich Dijana und Adolfina auf den Weg nachhause. Adolfina und Jonny hatte ich allerdings zum nächsten Tag zum Frühstück eingeladen.
Jonny zeigte mir noch sein Apartment und erzählte mir, was er beruflich nun genau machte. Aufgewachsen ist er in Teneriffa, wo er schon in jungen Jahren Touristen auf Booten begleitet hat, die Delfine sehen wollten. Irgendwann hat er angefangen kurze Videos der Touren zu machen und diese an die Touristen zu verkaufen. Er wurde Filmemacher und machte neben den Touristenvideos auch noch Videos für große Events und Künstler auf Teneriffa. Wegen der Liebe kam er dann aber nach Litauen und versuchte hier Fuß zu fassen.
Aktuell macht er für seine Kunden hauptsächlich Videos von Immobilien. Also eine gute Voraussetzung für den nächsten Drehtag.
Am nächsten morgen kam Adolfina wie verabredet zum Frühstück. Ich hatte ihr auch extra nochmal gesagt, dass sie nichts mitbringen musste. Jedoch hatte Sie einen großen selbstgemachten Rhabarberkuchen in der Hand.
Gemeinsam mit Jonny frühstückenden wir ausgiebig. Danach fingen Jonny und ich an, Aufnahmen der einzelnen Apartments zu machen. Gegen Mittag klopfte es an der Tür und Adolfina und ihr Freund kamen vorbei. Adolfina hatte, nachdem ich am morgen mitteilte, dass ich das landestypische Gericht Cepelinai (litauisch für „Zeppeline“) nicht kannte, diese schnell nach traditionellem Rezept für uns zum Mittagessen gemacht.

Nur für das Verständnis der Arbeit folgend einmal das Rezept: Die Cepelinai werden aus rohen und gekochten Kartoffeln zubereitet. Dabei werden die rohen Kartoffeln geschält, fein gerieben und gut durch ein Leinentuch ausgedrückt. Die Kartoffelflüssigkeit wird aufgehoben und sobald die Stärke sich komplett absetzt, wird diese zu der Kartoffelmasse dazugegeben. Die gekochten Kartoffeln werden zerquetscht und mit der restlichen Maße zu einem Teig verarbeitet. Parallel dazu werden Zwiebeln angebraten und zusammen mit dem Hackfleisch vermischt, nach Bedarf kann mit Salz, Pfeffer und Majoran gewürzt werden. Nun kann die eigentliche Zubereitung beginnen: Dafür nimmt man etwa eine habe Tasse Kartoffelteig in die Hand und legt diesen flach. Anschließend wird die Fläche mit einem Teelöffel Hackfleischmasse gefüllt und zu länglichen, „zeppelinförmigen“ Klößen geformt. Jetzt können die Klöße in das kochende Wasser geworfen werden und sollen etwa 30 Minuten köcheln. Traditionell wird diese Speise mit einer Soße aus gebratenem Speck, Zwiebeln und Sahne serviert.

Es war super, super lecker! Außerdem war ich mal wieder überwältigt von der Freude und der Gastfreundschaft. Ich verabschiedete mich und zur Erinnerung machten wir ein paar gemeinsame Fotos.

Am Abend fiel ich völlig überfressen und müde ins Bett. Jonny und ich hatte den ganzen restlichen Nachmittag noch gedreht. Außerdem musste ich meine Sachen noch trocknen und wollte natürlich das Apartment so sauber wie möglich hinterlassen.
Am Abend verabschiedete ich mich dann auch von Jonny.

Der nächste Start begann mit Sonne. Die nutzte ich noch einmal kurz, um Außenaufnahmen der Apartamentai Muzika zu machen. Danach ging es für mich in den Süden von Litauen.

Folgend findet ihr die Adresse und das Video für das Apartamentai Muzika! Von mir gibt es bei dieser Unterkunft natürlich fünf von fünf Sternen!

Vielen vielen Dank nochmal an Dijana, die mich bei Ihr übernachten ließ, Adolfina, die mich herzlich empfangen hat und wirklich die drei Tage durchgefüttert hat! Liebe Grüße und auch an Jonny für die coole Zusammenarbeit und die Motivation, mit dem Gedanken einfach mal was zu machen und zu versuchen. Ich habe einiges gelernt.

Apartamentai Muzika
Atgimimo al. 5, 99123 Šilutė, Litauen

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Olaf Stellbrink

    sehr cool 👍😃

  2. Jovita

    Schön,😘
    sag mal wo her hast du das Rezept für Cepelinai😀
    wenn ich mal Cepelinai mache lade dich bei mir ein.

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