Norwegen (5) 🇳🇴

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Norwegen (5) 🇳🇴

Weiter Richtung Norden... über die Insel Senja

Datum: 20.10.2022 // Ort: Nida

Wie versprochen wollte ich Venke nach meiner Zeit auf Litloya auf dem Rückweg besuchen! Und das machte ich auch! Sie und John begrüßten mich wieder sehr herzlich! Außerdem roch es nach Waffeln … zusammen quatschten wir wieder über das Reisen mit dem Motorrad und Gott und die Welt, wie man so schön sagt! Nachdem ich mich mehrmals herzlichst verabschiedet hatte, ging es weiter Richtung Norden …

Mein nächstes Ziel war die Insel Senja! Dort wollte ich den 639 Meter hohen Segla besteigen!

John hatte mir noch einer Nebenstraße empfohlen, um die vollen Hauptstraßen dorthin zu meiden. Er ist LKW-Fahrer und kennt sich in Norwegen ziemlich gut aus!

Gesagt, geplant ging es über die Tjeldsundbrua wieder aufs Festland von Norwegen. Da es mittlerweile schon später Nachmittag war, machte ich mich langsam auf die Suche nach einem Platz für mein Zelt!

Da es zwischendrin immer wieder leicht regnete, entstanden über den Seen Regenbögen. Am Ende war übrigens Wasser, nur falls sich jemand die Frage stellt…

Ich fand einen tollen Platz an einem kleinen See oder Fjord, da bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Direkt am Wasser! Etwas weiter entfernt parkte noch ein kleiner Camping-Bulli. Für den Abend hatte ich Nudeln mit Tomatensoße eingekauft. Wie üblich baute ich vor dem Zelt erst den Kocher auf, um die Zeit zu nutzen. Der Kocher zischte und ich begann das Zelt aufzubauen. Nachdem ich fertig war, wunderte ich mich, dass der Löffel, den ich immer auf den Deckel lege, noch nicht heruntergefallen war … Das Wasser kochte also nicht. So hab ich leider festgestellt, dass meine Gaskartusche mehr oder weniger plötzlich leer war. Ich bin das ungefähr so angegangen wie mit der Zahnpasta Tube. Irgendwie kriegt man da immer noch was raus. Wieder was gelernt. Also machte ich mich mit meinem lauwarmen Wasser auf den Weg zu dem Bulli. Daneben standen noch zwei weitere Autos (Die Leute sahen auch so aus, als würden sie dort campen). Also fragte ich die zuerst. Sie erzählten mir aber, dass sie nur zum Angeln hier waren und weder Zelt noch Gaskocher dabei hatten. Einer der Norweger bat mir aber an, mir eine Gaskartusche zu schenken. Er wohnt nicht weit von hier und ich könnte mir sie abholen. Ich war überwältigt und freute mich total! Man konnte sein Haus sogar vom See aus sehen. Da er mit dem Fahrrad unterwegs war, fuhr er schonmal los. In der Zeit räumte ich weiter meine Sachen ins Zelt und machte mich dann auf den Weg. Mit der Gaskartusche in der Hand winkte er mir zu. Wir sprachen noch eine ganze Weile und ich erzählte von meiner Reise und den Erlebnissen. Er selbst ist in meinem Alter auch viel gereist und konnte das Gaskartuschen Problem also gut nachvollziehen! Nachdem wir circa viermal: „So jetzt fahr dann aber auch“ gesagt hatten, bedankte ich mich mehrmals und machte mich zurück zum Zelt. Mittlerweile hatte ich auch Hunger! Es war wieder überwältigend!

Reisen verbindet! Das kann ich mittlerweile bestätigen! Und dass man nie allein ist und man irgendwie immer Hilfe bekommt auch. Man teilt ja dann irgendwie doch immer die gleichen „Probleme“. Wobei solche „Probleme“ ja auch nur Ansichtssache sind. Ich könnte ja auch zu Hause auf der Couch liegen …

Und so habe ich im Sand sitzend, dann doch noch meine Nudeln mit Tomatensoße essen können und die Sonne hinter den Bäumen untergehen sehen.


Eigentlich war ich nicht mehr weit vom Segla entfernt … eigentlich …

als ich über eine kleine Brücke auf die Insel Senja kam, war das Wetter super!

Ich fuhr an einer großen Leuchttafel vorbei, wo das klassische Baustellenpiktogramm abgebildet war. Da aber alles auf Norwegisch war, fuhr ich erstmal weiter. Dann kam wieder ein Schild und Google Übersetzer sagte mir: „Straße gesperrt“. Die Straße war aber frei … also fuhr ich einfach weiter.

Es ging vorbei an einem tollen Aussichtspunkt:

Und dem Ersfjord Beach:

Bis zum Segla Trail bzw dem beginn des Wanderweges waren es dann nur noch so ungefähr 15 min.

Doch dann! Nachdem ich nun über eine Stunde weiter gefahren bin, nachdem das Schild mit der Straßen Sperrung kam, bin ich natürlich davon ausgegangen das sich das Schild wirklich auf die erste Straße bezog. Aber nein. Es ging um die Straße die man erst nach einer Stunde erreicht. Und Warum? Weil dies die einzige Küstenstraße auf der Insel war und die einzige Möglichkeit die Insel zu befahren. Das Schild stand natürlich am Anfang, damit Menschen wie ich schon früh Bescheid wissen…

Also fuhr ich den ganzen Weg wieder zurück und kam mit fast zwei Stunden Verspätung am Fuße des Seglas an. Ich habe ja kein Zeitdruck, aber wenn die Sonne anfängt unterzugehen, wollte ich schon gerne im Zelt liegen, da es hier langsam wirklich immer kälter wurde …

Nach kurzer Überlegung schaute ich kurz auf Bunk a Biker und fand tatsächlich jemanden in der Nähe. Rita schrieb mir auch sofort zurück und hieß mich Abends bei Ihr willkommen!

So konnte ich nun ganz entspannt wandern gehen. Der Schlafplatz war schonmal gesichert!

Der Aufstieg war anstrengend und sehr steil. Die Aussicht hat sich aber wiedermal gelohnt:

 

Gegen späten Nachmittag machte ich mich zurück zum Moped. Kurz umgezogen und alles wieder verzurrt, machte ich mich auf den zu Rita. Circa 45 Minuten Fahrzeit. Was ich jedoch bedacht, beziehungsweise auf der Karte gesehen hatte, war, dass noch eine Fährverbindung auf dem Weg lag. Und es kam, wie es kommen musste … Ich verpasste die letzte Fähre um circa 30 Min. Nach kurzer Recherche stellte, ergab sich ein Umweg von drei Stunden, wenn ich die Fähre umfahren wollte. Ich rief Rita an und erklärte Ihr die Situation. Sie checkte noch einmal die Fähre und bestätigte mir, dass die nächste erst am Morgen um 10:15 fuhr. Sie empfahl mir aber einen Bekannten, der auch auf Bunk a Biker eine Übernachtungsmöglichkeit anbot. Das Angebot lehnte ich aber dankend ab. Dafür hätte ich dann nochmal eine Stunde zurückfahren müssen und ich hatte heute wirklich schon genug Umweg Kilometer gefahren.

Zum Glück fand ich in dem kleinen Fährhafen aber eine kostenlose Dusche! Doch noch eine gute Wendung!

Außerdem war auf IOverlander (der App für Wildcampingplätze) auch eine Campingmöglichkeit in der Nähe eingetragen.

Dort angekommen war es leider schon ziemlich voll… Jedoch gab es ein abgezäuntes Feld wo ich mit dem Motorrad gerade so zwischen den Pollern durch kam. Ich konnte also mein Zelt wieder mal in Wasser nähe aufbauen und hatte wieder einen tollen Sonnenuntergang am Strand.

 

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Olaf Stellbrink

    Junge das hast du wieder echt toll geschrieben 👍 und voll die schönen Bilder gemacht 😉

    1. Grit

      Deinen Blog zu lesen macht großen Spaß. 😍 Als wenn man dabei ist… Irre. ❤️👍
      Ich wünsche dir weiterhin viele unvergessliche Erlebnisse. Pass gut auf dich auf.

  2. Tati

    Cedric mein Sonnenschein, ich bin wie immer total geflasht von deinem Bericht und den bewegenden Fotos. Gedanklich bin ich bei dir. Fühle dich gedrückt. Deine Tati

  3. Karin

    Ach, wie schön!! Zwischen Wäschewaschen und putzen mit dir die tollen Eindrücke und Bilder zu teilen. Danke für die Pause. Bis bald

  4. Antje Schenck

    Das war ein toller Bericht. Man ist voll dabei. Danke.

  5. Jovita

    Lieber Cedric, atemberaubende Bilder und toller Erlebnisse hast du in deinem Bericht geteilt. Wenn man das liest vergisst man alles rings rum und ist man wie auf eine Reise . Ich wünsche dir das dich weiter ein gutes Wetter begleitet und du noch viele gute Erlebnisse erlebst.

    1. cedrich123

      Vielen Lieben Dank Jovita! Das wird es! Heute hier in Druskinikai scheint die Sonne ☀️

  6. Almis

    Hey Cedric,

    It was great to meet you during your travel in Vilnius, Lithuania. The photos you show here are nice I would like to say they have a professional touch. More we look at them more we like to go for some remote places like you.
    We are grateful for the photos in LT Kemppi and with your allowance we are posting them on our site. Take care, we wish you all the best and waiting for new travel pictures to come 🙂

    1. cedrich123

      Hey Almis,

      thank you very much for your lovely comment!🥰
      You made my visit to Lithuania a very special one!🙏🏼

      Thank you very much and greetings to all 🤗

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